Spanische Spuren in Palermo
Diese Geschichte erzählt von den spanischen Wurzeln Siziliens und einem Holzkreuz, dass sich der Restaurierung widersetzt.
Von Britta Bohn ⇒
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie bei Ihren Streifzügen durch den historischen Markt Vucciria auf eine spanische Flagge treffen. Sie sind immer noch in Palermo, stehen aber vor dem spanischen Kultur-Institut („Instituto Cervantes“). Zwischen Sizilien und Spanien gab es über Jahrhunderte eine ganz besondere Beziehung.
Alles begann am Ostermontag 1282. Die damalige französische Besatzung hatte sich sowohl beim einfachen Volk, als auch bei der sizilianischen Aristokratie mehr als unbeliebt gemacht. An diesem Ostermontag brachte ein kleiner Funken das Pulverfass zur Explosion. Es brach ein Aufstand los, der als „Sizilianische Vesper“ in die Geschichte ⇒ einging. An ihrem Ende gab es nach hunderten von Jahren das erste Mal auf Sizilien keine Fremdherrschaft mehr.
Die sizilianischen Aristokraten merkten dann aber schnell, dass Freiheit auch anstrengend sein kann. Sie baten daher Peter III. von Aragón ⇒ um Hilfe. Das war der Anfang von nahezu 600 Jahren spanischer Herrschaft über Sizilien.
Eine der wichtigsten spanischen Kirchen in Palermo war die „Chiesa di S. Eulalia“. Nach dem Ende der spanischen Herrschaft wurde sie lange Zeit vernachlässigt und verfiel zusehends. Bis man sich dann vor ca. 30 Jahren in Spanien an die „Chiesa di S. Eulalia“ erinnerte und beschloss sie zum Kultur-Institut „Cervantes“ umzubauen. Bei einer Inspektion fiel den Fachleuten ein schönes Holzkreuz auf. Man entschied, es zur Restaurierung nach Spanien zu bringen.
Eines Tages fuhr also ein Lieferwagen vor und Handwerker nahmen das Kreuz ab. Seltsamerweise hatten sich aber die Kirchentüren selbstständig hinter den Handwerkern geschlossen. Erst als sie das Kreuz wieder anbrachten ging die Tür auf. Nachdem mehrere weitere Versuche immer wieder zu verschlossenen Türen geführt hatten, wurde die Aktion abgeblasen und das Kreuz blieb, wo es war. So jedenfalls erzählen einige Ladenbesitzer aus der Nachbarschaft die Geschichte. Sie glauben sie nicht? Ok – aber sie ist doch schön, diese Geschichte – oder?
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Das spanische Kultur-Institut („Instituto Cervantes“) liegt mitten im Altstadt-Viertel „La Loggia“. Wir begegnen ihm auf unserem Spaziergang durch das Viertel (Karte ⇒).
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